Kutschen statt Autos

Sie lächeln scheu, vermeiden Blickkontakt. Sie arbeiten hart auf den Feldern, leben von ihrem Land. Sie sind das, wovon junge Aktive der Fridays for Future und Extinction Rebellion so träumen. Autonom, naturverbunden und bescheiden. So wirkt es, wenn man Amische in Pennsylvania zum ersten Mal erlebt. Sie nutzen Kutschen statt Autos, verzichten so weit es geht auf Strom und reisen selten, Flugzeuge kämen nie in Frage. Smartphones sind verpönt. Wer telefonieren muss, geht zum Nachbarn, einen, den sie „Englischer“ nennen.

Diese Religionsgemeinschaft kam vor 200 Jahren aus Deutschland in dieses Land, war verfolgt, galt als Sekte und lebt heute in einer Gesellschaft außerhalb der Gesellschaft. Es ist mulmig, diese Menschen in ihre Unbedingtheit zu erleben, und es ist rätselhaft, sie in ihrer einfachen Fröhlichkeit zu erleben. Wie alle Gruppen, die es mit dem Leben extrem meinen, sind auch die Amische mit Schattenseiten belegt. Missbrauch, Bedrängung, zweifelhaftes Frömmeln. Aber in dieser Zeit der Klimadebatten und mit einem gierigen Egomanen an der Spitze ist dieses Konzept auch wohltuend.

Zum Weiterlesen:

https://www.deutschlandfunk.de/amische-und-aussteiger-romantisiert-uns-nicht.886.de.html?dram:article_id=358637

https://www.amish-people.de

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