Vom bunten See in das Schwarz-Weiß Münchens

Sechs Jahre schrieb ich Stories vom Quercher am Tegernsee. Jetzt gibt es eine Pause. Der Mann hat zwei künstliche Hüften und soll sich erst einmal um sein Privatleben kümmern. Seit zwei Monaten schreibe ich an einem neuen Krimi. Der Arbeitstitel: „Feinsteinmüller“. Die Story spielt in der Nachkriegszeit Münchens.

Es sind zwei unterschiedliche Ermittler und eine kluge Psychologin, die sich in dem Horror der Ruinen, der vergangenen Morde und der noch immer feindseligen Zeit einem brutalen Serienmörder stellen. Mehr wird in den nächsten Beiträgen verraten.

Krimis sollte ich nach zehn Büchern schreiben können. Aber dennoch ist es für mich ein Schritt in ein unbekanntes Land. Zum einen habe ich die Zeit nicht selbst erlebt, bin auf Zeitzeugen, auf Archive und Filme angewiesen. Ich weiß nicht, wie Ruinen riechen, wie die Tagesrationen 1948 geschmeckt haben oder wie Filz, ein wichtiger Stoff damals, sich als Mantel, als Hose anfühlt.
Zum anderen muss ich mich in Menschen eindenken, die komplett anders tickten. Beispiel: Wir reden heute völlig selbstverständlich über unsere Ängste, über alte Traumata und Schwächen. Warum? Die Psychologie, das Therapeutische in unserer heutigen Zeit hatte es damals noch nicht so gegeben. Das ist aber ein wesentlicher Punkt für Dialoge.

Wenn ich also in diese Zeit eintauche, werden die Bilder verschwommen, erst sepiafarbig, später nahezu schwarz-weiß werden. Ich muss sie mit Farbe füllen. Wer Lust hat, kann in den nächsten Wochen mir dabei quasi über die Schulter schauen, mir gerne Fragen stellen und mich damit auch ablenken.

Ich bin dann mal weg (geht nach links, steigt in eine Zeitmaschine…)

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